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Was ist TikTok?


Was ist TikTok?

TikTok ist eine kostenlose App für Kurzvideos, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen beliebt ist. Die Videos sind zwischen 15 und 90 Sekunden lang, mittlerweile können auch 10-minütige Videos hochgeladen werden. TikTok dient in erster Linie der Unterhaltung, es finden sich aber auch Nachrichten, Wissenskanäle, Koch- und Backrezepte. Auch Nischenthemen sind stark vertreten.

Das Herzstück von TikTok ist die „Für Dich“-Seite. Hier werden ständig neue Videos angezeigt, die zu den eigenen Interessen passen. Im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken funktioniert das Empfehlungssystem für Videos auf TikTok (der sogenannte TikTok-Algorithmus) besonders gut und lernt sehr schnell die persönlichen Interessen und Sehgewohnheiten kennen. Bereits nach kurzem Durchscrollen der Plattform bekommen Nutzer:innen Inhalte angezeigt, die sie ansprechen und fesseln. Dabei gleicht kein Feed dem anderen. Die „Für Dich“-Seite ist hochgradig personalisiert und passt sich laufend den aktuellen Interessen an.


Wie kann TikTok genutzt werden?

  • Videos anschauen und erstellen: Die meisten Nutzer:innen erstellen selbst keine Videos, sondern schauen sich lieber Videos an. Einige Kinder und Jugendliche werden aber auch selbst kreativ und probieren die unzähligen Tools, Effekte, Musik- und Tonspuren aus, um eigene Videos zu erstellen und hochzuladen. Bei manchen entsteht vielleicht sogar der Wunsch, professionelle:r Creator:in bzw. Influencer:in zu werden.
  • Interaktion: Wie bei allen sozialen Netzwerken spielt die Interaktion mit anderen eine wichtige Rolle. Nutzer:innen können anderen Nutzer:innen folgen, Inhalte liken, teilen und kommentieren. Es können auch Videos bzw. Videoausschnitte von anderen Nutzer:innen in das eigene Video integriert werden, um zum Beispiel auf ein Video zu antworten oder sogenannte Reaktionsvideos zu drehen. Diese Art der Interaktion wird als Duett oder Stitch bezeichnet und kann für eigene Videos deaktiviert werden. Außerdem können Lieblingscreator:innen mit Geschenken belohnt werden, d. h. Nutzer:innen können mit Münzen, der Währung auf TikTok, virtuelle Geschenke kaufen. Diese Münzen müssen allerdings mit echtem Geld gekauft werden.
  • Inhalte suchen: Kinder und Jugendliche nutzen TikTok immer häufiger als Suchmaschine, um Antworten in Form von kurzen Videos zu finden.

Ab welchem Alter ist TikTok?

Laut Nutzungsbedingungen muss man 13 Jahre alt sein, um TikTok zu nutzen. Einige Funktionen wie das Versenden von Direktnachrichten oder Live-Streaming sind erst für 16- bzw. 18-Jährige freigeschalten.

Das tatsächliche Mindestalter kann jedoch von der Rechtslage im eigenen Land abweichen. In Österreich liegt das Mindestalter für die Nutzung von sozialen Netzwerken strenggenommen bei 14 Jahren.

Das Mindestalter von 13 bzw. 14 Jahren hat in der Praxis wenig Bedeutung, da auch jüngere Kinder die App problemlos installieren und nutzen können.


Warum ist TikTok so beliebt?

  • Kurze und unterhaltsame Videos: TikTok-Videos sind in der Regel kurz und knackig, meist nur wenige Sekunden lang. In kurzer Zeit kann eine Vielzahl von Inhalten konsumiert werden, ohne dass die Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema gelenkt wird.
  • Vielfalt an Inhalten: Auf TikTok finden Nutzer:innen eine Vielzahl von Inhalten, darunter Tanzvideos, Comedy-Sketches, Lip-Syncs, Challenges, Tutorials und vieles mehr. Es gibt aber auch Werbung, beängstigende Inhalte, Fake News oder Videos mit extremen (politischen, religiösen,…) Positionen.
  • Selbstdarstellung und Kreativität: TikTok vereint zahlreiche Tools zur Videoerstellung, darunter eine umfangreiche Musikbibliothek, Filter, Greenscreens und Effekte.
  • Trends und Challenges: TikTok ist bekannt für seine Trends und Challenges, die oft viral gehen und die Nutzer:innen zum Mitmachen und Ausprobieren ermutigen. Die meisten Trends sind harmlos, aber es gibt auch gefährliche und sogar lebensbedrohliche Challenges, die sich über TikTok verbreiten.

Welche Risiken gibt es?

  • Problematische und ungeeignete Inhalte: Wie in jedem sozialen Netzwerk können Nutzer:innen auf ungeeignete Inhalte stoßen, beispielsweise Gewalt, Fake News, vulgäre Sprache, sexuelle oder angsteinflößende Inhalte.
  • Radikalisierung und Extremismus: Extremist:innen nutzen TikTok, um junge Menschen zu rekrutieren. In vermeintlich harmlosen, oft sogar unterhaltsamen oder emotionalen Videos im typischen TikTok-Stil werden islamistische, antisemitische oder rechtsextreme Inhalte und Symbole verbreitet und Hass gegen bestimmte Menschengruppen geschürt. Bemerkt der Algorithmus ein Interesse an beispielsweise rechten Haltungen oder suchen Nutzer:innen bewusst danach, schaffen es schleichend weitere, immer extremere Inhalte auf die „Für Dich“-Seite.
  • Rabbit-Hole-Effekt: Nutzer:innen finden auf der „Für Dich“-Seite immer mehr Inhalte zu Themen, die sie interessieren. Problematisch wird das Empfehlungssystem von TikTok, wenn immer mehr belastende, deprimierende, radikale und vor allem einseitige Inhalte angespült werden. Der Feed wird dann zu einem „Kaninchenbau“, der mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat. Ein aus den Fugen geratener Feed, der nicht mehr den Interessen entspricht, kann jedoch durch Zurücksetzen des TikTok-Algorithmus wieder „bereinigt“ werden. Die „Für Dich“-Seite sieht dann so aus, als hätte man TikTok gerade erst installiert.
  • Cybermobbing und Belästigung: Nutzer:innen können beleidigende oder bedrohende Kommentare hinterlassen. Manche Nutzer:innen erstellen auch Videos, die andere verspotten oder bloßstellen. Vor allem junge Mädchen und Frauen sind von sexistischen und abwertenden Kommentaren über Körper und Aussehen betroffen. Es ist wichtig, solche Inhalte zu melden und dagegen vorzugehen. Außerdem kann es zu unerwünschten Kontaktversuchen kommen. Um dieses Risiko zu minimieren, empfiehlt es sich, Privatsphäre-Einstellungen vorzunehmen, wie zum Beispiel das eigene TikTok-Profil auf privat zu stellen, die Kommentarfunktion auszuschalten, den Download der eigenen Videos durch andere Nutzer:innen zu deaktivieren und nur TikTok-Freund:innen das Senden von Direktnachrichten zu erlauben.
  • Datenschutz und Privatsphäre: TikTok sammelt eine beträchtliche Menge an Daten, kennt persönliche Interessen und Vorlieben. Besonders jüngere Nutzer:innen verstehen nicht vollständig, wie ihre Daten von sozialen Netzwerken verwendet werden können.
  • Zeitmanagement: TikTok zieht in den Bann, beim Scrollen vergeht die Zeit wie im Flug. Vor allem jüngere Kinder verbringen teilweise mehrere Stunden täglich auf TikTok, was sich negativ auf das allgemeine Wohlbefinden, schulische Leistungen und soziale Interaktionen auswirken kann.
  • Unrealistische Schönheitsideale: Auf TikTok und generell im Internet sind wir von vermeintlich perfekten Menschen und Körpern umgeben. Beauty-Filter und einfache Tools zur Bild- und Videobearbeitung ermöglichen es Nutzer:innen, sich perfekt in Szene zu setzen, dabei aber natürlich zu wirken. Das kann Jugendliche unter Druck setzen und zu unrealistischen Schönheitsvorstellungen führen, die sich negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken.

Tipps zum sicheren Umgang

  • Interesse zeigen: Zeigen Sie Interesse an TikTok und bleiben Sie auf dem Laufenden. Probieren Sie TikTok selbst aus, um besser mitreden zu können. Lassen Sie sich von Kindern und Jugendlichen zeigen, warum sie TikTok so gerne nutzen. Ein guter Einstieg ist unser TikTok-Quiz.
  • Risiken ansprechen: Sprechen Sie über Risiken und machen Sie deutlich, dass Sie bei Problemen als Ansprechperson zur Verfügung stehen. Zeigen Sie, wie Inhalte gemeldet und Nutzer:innen blockiert werden können.
  • Regeln festlegen: Vereinbaren Sie als Eltern Regeln, zum Beispiel ab welchem Alter und wie lange Ihr Kind TikTok nutzen darf. Nutzen Sie dazu die Einstellungen zur Bildschirmzeit in der App selbst oder technische Kinderschutz-Apps wie Google Family Link (Android) oder Bildschirmzeit (IOS). Legen Sie außerdem Verhaltens- und Kommunikationsregeln für TikTok fest und ermutigen Sie Kinder und Jugendliche, gegen Hass im Netz vorzugehen.
  • Privatsphäre-Einstellungen: Klicken Sie sich gemeinsam durch die Sicherheitseinstellungen von TikTok, um Risiken und unangenehme Erfahrungen zu minimieren. Im Hilfebereich von TikTok finden Sie Anleitungen.
  • Urheberrechte beachten: Erklären Sie, was Urheberrechte sind und warum die in TikTok produzierten Videos, insbesondere wenn Audios aus der Musikbibliothek verwendet wurden, nicht einfach woanders hochgeladen werden dürfen. Sprechen Sie auch darüber, dass Videos, die andere Personen zeigen, nicht einfach ungefragt hochgeladen werden dürfen.

Im Hilfebereich von TikTok finden Sie Anleitungen zu allen Sicherheits- und Privatsphäreeinstellungen.